Geld verdienen mit Blogs und Info-Websites

Ich habe verschiedene Websites und beobachte die Zugriffe auf die einzelnen Seiten und Beiträge mit Analyse-Tools. Mir fällt auf, dass viele Beiträge, die ich für gut gelungen halte, kaum gelesen werden, während andere, die mir eher unbedeutend erscheinen, immer wieder aufgerufen werden. Dazu gehört ein Beitrag mit Bildern von Eichhörnchen. Obwohl ich durch Umstrukturierungen meiner Websites zweimal im Laufe der letzten 12 Monate viele Links zu meinen Seiten ändern musste, und dadurch Einträge in Suchmaschinen oder Links auf anderen Seiten nicht mehr zum Ziel führten, werden die Eichhörnchen nachhaltig gefunden. Ein Artikel über deutsche Rentner in Thailand hat die meisten Zugriffe verursacht, aber seit einiger Zeit wird er kaum noch gelesen, während die Eichhörnchen wieder in den Vordergrund rücken. Meine Analyse-Tools geben mir keine Auskunft darüber, ob der Beitrag auf einer prominenten Website verlinkt wurde oder warum er gerade hoch im Kurs steht.

 Mit anderen Autoren diskutiere ich gelegentlich über den Aufmerksamkeitsgrad, den unsere Beiträge im Web erreichen. So mancher gut recherchierte und ordentlich geschriebene Artikel wird kaum gelesen, obwohl er an einem gedruckten Wochenmagazin sicherlich guten Anklang fände. Aber das Internet hat eigene Gesetze, die sich nicht leicht erkennen lassen.

Auf Facebook habe ich mit einer personalisierte Seite sowie einem Ableger für meine Blogs experimentiert. Trotz der vielen Zeit, die ich da hineingesteckt habe, sind die Leserzahlen mager, aber eine neue Fanpage zum Thema Fotografie hatte schon nach wenigen Tagen eine respektabler Anzahl von Gefällt-mir Klicks und erstaunlicherweise wurden verschiedene Beiträge mit Kommentaren versehen. Offenbar ist es leichter, eine Site für ein spezielles Interesse auf die Beine zu stellen als ein universelles Magazin mit Beiträgen zu den unterschiedlichsten Themen. Die Leser scheinen irgendeine Art von Identifikation zu benötigen. Das kann ein Thema sein, wie Fotografie oder ein Ort, wie ein Stadtbezirk in einer Großstadt. Eine Facebook-Seite über den Bezirk Wedding in Berlin hat respektable Leserzahlen. Das Sammelsurium aus Themen wird verbundenen durch den gemeinsamen Ort. Die Einheimischen können sich mit dem Themenmix identifizieren. Wenn er aus aller Welt käme, wäre das wahrscheinlich nicht so.

Try and error, dieses Prinzip gilt unbedingt im Internet. Gehe viele Wege und verlasse die, die einen kaum voranbringen und konzentrieren sich auf die anderen wenigen, die leichter zum Ziel führen! Aber was ist das Ziel? Die Autoren auf meiner Websites fotografieren und schreiben Texte. Diese Tätigkeit ist Bestandteil ihrer Existenzsicherung und gehört zum Spektrum ihrer Kompetenzen. Die Veröffentlichungen im Internet bringen direkt keinen Ertrag. Sie dienen vor allem als Werbung und Visitenkarte. In der Hinsicht stellt sich stets die Frage, ob die Web-Arbeit wirklich etwas bringt. Die überbordende Fülle von Websites, unter denen es viele auf hohem qualitativen Niveau gibt, nebst Videokanälen, Foren und virtuellen Netzwerken hat den Wert der Beiträge inflationär verkommen lassen. Die Öffentlichkeit erwartet zunehmend, dass Beiträge kostenlos zu nutzen sind. Rezipienten sind nicht bereit, für Infos zu bezahlen. Dateien lassen sich nicht schützen. Falls jemand einen ausführlichen Text in Form einer pdf-Datei neben einem kürzeren, öffentlichen Artikel gegen einen Obolus zum Download anbietet, kann man sicher sein, dass die Datei nach kurzer Zeit unkontrollierbar im Web kursiert.

Wir haben aufgrund unserer Beiträge von Verlagen, gewerblichen Unternehmen, Fernsehsendern und anderen Anfragen auf die Nutzung unseres Materials erhalten. Eine Fernsehproduktion wollte mit einem Autoren in dessem Boot zu einer interessanten historischen Stelle in einem See an der Berliner Stadtgrenze fahren. Es sollte ein Interview über die lokale Geschichte zustande kommen, doch nach der Frage nach einem Honorar war schnell klar, dass die Angelegenheit im Sande versickern würde. Einer der beiden großen Fernsehsender Deutschlands wollte eine Reportage machen über Rentner in Asien. Zu dem Zweck sollte unser Asien-Korrespondent Mitarbeiter des Senders mit Rentnern zusammenbringen und die Produktion begleiten. Und auch hier erlebten wir, dass unsere Text und Fotos die Vorlage für die Produktion bildeten, aber kein Honorar gezahlt werden sollte.

Eine monetäre Würdigung der Internet-Arbeit scheint immer mehr nur noch durch Werbung, die neben die Beiträge eingeblendet wird gegeben zu sein. Diesbezüglich gibt es verschiedene Systeme, die Anzeigen generieren. Der Website-Betreiber wird dafür mit geringfügigen Sätzen bezahlt. Wirklich lohnen tut sich das Ganze nur bei Websites, die von enorm vielen Menschen aufgerufen werden oder dann, wenn es einem gelingt, konkrete Anzeigen von Kunden ohne Umwege zu akquirieren akquirieren. Beispielsweise einen Banner von einem lokalen Fremdenverkehrsverein auf einer Seite mit Texten und Fotos über die Region.

Die sogenannten Affiliate-Systeme, die Weiterleitungen von der eigenen Website zu einem Anbieter mit dem Kauf von einer Ware oder Leistung provisionieren, bringen relativ wenig, weil viele Internet-Benutzer auf ihren Rechnern Dienste eingerichtet haben, die Instrumente der Verfolgbarkeit von Bewegungen, sogenannte Cookies, löschen. Außerdem haben viele User Ad-Blocker aktiviert, die das Anzeigen von Werbung verhindern. Bei einer Anzeige, die pauschal für ein Jahr vergütet wird, und nicht auf einem Skript basiert, ist das vermeidbar. Daher ist es sinnvoll, sich spezielle Themengebiet auszusuchen, zu denen man gute Beiträge erstellt und genau dazu passende Werbung akquiriert.

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