Pentax-F 1.7x AF Adapter – Autofokus für alte Objektive

Es waren einmal die 1980er Jahre, in denen die Kamerahersteller Autofokusobjektive auf den Markt brachten und Fotografen in Verwirrung stürzten. Wer bis dahin eine schöne Sammlung kostbarer Objektive für seine Spiegelreflexkameras oder edlen Meßsucherkameras erworben hatte, blickte der Neuerung mißtrauisch entgegen. Drohte sie doch, die bestehende Technik zum alten Eisen zu verbannen und gleichsam zu entwerten. Während Canon die Einführung des Autofokus nutzte, um sein altes EF-Bajonett über Bord zu werfen und einen radikalen Schnitt zwischen Alt und Neu zu ziehen, modifizierten Nikon, Pentax und andere Marken ihre Objektiv-Kamera-Verbindungen so, dass die alten Objektive ohne Autofokus weiterhin neben den neuen verwendbar blieben. Die Gefahr, dass treue Kunden durch einen Anschlusswechsel die Marke wechselten, war wohl zu groß.

Pentax lag viel daran, seinem Kundenstamm die alten Objektive nicht madig zu machen und erfand etwas Originelles, nämlich den Autofokusadapter. Zwischen Kameragehäuse und manuell scharf zu stellendem Objektiv angebracht, erweiterte er den Funktionsumfang um einen Autofokus. Das Fokussieren erfolgte mit Hilfe der Kamera, die eine Optik im AF-Adapter hin und her bewegte. Der Spielraum war begrenzt. Man musste manuell grob vorfokussieren, was die Sache nicht wesentlich einschränkte, da man während des Fotografierens selten den gesamten Verstellweg der Scharfstellung nutzte.

Erkauft wurde der nachträgliche Autofokus durch eine Optik, welche die Brennweite des Objektivs um den Faktor 1,7x verlängerte. Sie war nötig, um den größeren Abstand zwischen Kamera und dem Objektiv zu kompensieren. Telekonverter gab es ja auch schon vorher in etwa der Baugröße wie der SMC Pentax-F 1.7x AF Adapter. Was lag also näher, als das Konzeptals Grundlage für einen Autofokus-Adapter zu verwenden? Scharfgestellt wird nicht, indem der Schneckentrieb am Objektiv betätigt wird, sondern in dem die Telekonverter-Optik in dem Adapter nach vorne oder hinten geschoben wird. Anfangs hieß es, dass das Objektiv eine Lichtstärke von mindestens Blende 2,8 haben musste, aber mit späteren Autofokus-Kameras funktionierte der 1.7x AF-Adapter auch mit Lichtstärken bis 5,6.

Dieses Verfahren funktioniert auch mit den modernsten DSLR von Pentax. Da stellt sich die Frage, ob es sich auch lohnt? Wir haben einige Tests ausgeführt und festgestellt, dass die Kombination in manchen Fällen immer noch interessant ist, aber häufig schlechtere Ergebnisse liefert als moderne Zoomobjektive, welche die entsprechenden Brennweite auch bedienen können. Nachteilig ist auch, dass automatische digitale Objektivkorrekturen, also die Kompensation von Abbildungsfehlern durch Software, in Verbindung mit dem AF-Adapter bislang nicht angeboten wird. Moderne Digitalkameras mit Auflösungen mit über 16 Megapixel sollten vorzugsweise aber Objektive verwenden, die von den digitalen Korrekturverfahrenberücksichtigt werden.Anders sieht die Lage aus, wenn noch analog fotografiert wird. Spiegelreflexkameras für den Kleinbildfilm bieten keine digitalen Objektivkorrekturen an. Nach dem Scannen gibt es im Bildbearbeitungsprogrammen die Möglichkeit, Verzeichnung und Vignettierung sowie auch Farbsäume durch manuelle Einstellungen zu reduzieren, aber das ist recht aufwendig und wird eher selten oder nur teilweise praktiziert.

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Pentax-F 1.7x AF Adapter
Pentax-F 1.7x AF Adapter

2 Gedanken zu „Pentax-F 1.7x AF Adapter – Autofokus für alte Objektive

  1. Der AF Adapter war seinerzeit eine gute Idee. Inzwischen haben die Fotografen, die ihn kaufen, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Brennweitenbereich zwischen 18 bis 300mm in Form von modernen Objektiven abgedeckt. Bei Pentax sieht es ab 300mm mau aus. Der Cropfactor, der daraus von der Wirkung her im Vergleich zum 300mm Objektiv am 35mm Film ein 450mm Teleobjektiv simuliert, könnte der Grund für eine geringe Nachfrage nach einem neuen Pentax Telekonverter sein. Als Ausweg bleibt vor allem Sigma mit seinen Telezooms.
    Es ist längst höchste Zeit für einen aktuellen Telekonverter, der mit den neuesten Objektiven harmoniert. Der Verweis auf den Gebrauchtmarkt mit einem sehr teuren und vermutlich etliche Jahren alten Produkt passt nicht richtig. Neu gibt es einen 2x AF Telekonverter, der von Vivitar, Bower, Rokunar, Kenko, Tamron etc. angeboten wird. Vermutlich stammen sie allesamt von Kenko. Die 1,7x Variante ist schwer zu bekommen.

  2. Ich kam vom DSLR-Forum hierher. Mit dem Beitrag habt ihr ein paar Pentaxianer gegen euch aufgebracht. Kritik an dem Oldie, einer Kombination aus Autofokusadapter und Telekonverter, wird dort ungerne gesehen. 🙂

    Ludger

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