In früheren Artikeln über das Management von Bilddateien empfahl ich das Entwickeln eines Kürzelverzeichnisses zur Bildung von Dateinamen. Ein Beispiel. Das Foto wurde am 13. 8. 2013 in Berlin auf dem Tegeler See aufgenommen und zeigt ein Segelboot.
Nach altem Muster bekam es diesen Namen: DeuB-TeTs-20130813-001.jpg
Deu für Deutschland, B- für Berlin, Te für Tegel, Ts für Tegeler See, das Datum und die fortlaufende Nummer. Viele Archive handhaben das mit ihren sogenannten Signaturen seit vielen Jahren. Die hauseigenen Lösungen enthalten mitunter Zeichengruppen für den Urheber, Standort etc. Das ist Schnee von gestern.
Seit langem ist es für keine Anwendung mehr problematisch, lange Dateinamen zu verwenden. Außerdem untersuchen Suchmaschinen Dateinamen nach Begriffen, die zum Finden von Treffern beitragen. Daher ist es sinnvoll, Dateinamen zu bilden, die klare Informationen enthalten.
Im obigen Fall heißt das Bild sinnvollerweise: Berlin-Tegeler-See-20130813-Segelboote-001.jpg
Es könnte auch heißen: Berlin-Reinickendorf-Tegel-Tegeler-See-20130813-Segelboote-001.jpg
Der Name bildet sich aus dem Ort, dem Datum, dem Motiv und einer laufenden Nummer. Man überlege sich die Reihenfolge gut, um die Sortierfunktionen der Dateimanagementprogramme nach Dateinamen optimal nutzen zu können. Wenn in meinem Fall die Bilder aus Berlin grundsätzlich nach Bezirken und darin befindlichen Orten sortiert und benannt werden, ist der neue Name logisch.
Anders ist es, wenn jemand nur Boote fotografiert und sein Archiv entsprechend in Bootstypen und -details gliedert, wobei es dem Fotografen egal ist, wo er das Folkeboot aufgenommen hat. Dann ist es besser, die Bootsklasse voranzustellen: Segelboote-Folke-21-20130813-001.jpg
Der Name erklärt sich selbst abgesehen von der ’21‘ vor dem Datum. Das ist eine Bootsbezeichnung, die neben der Marke ‚Folke‘ den speziellen Typ bezeichnet. Insider können etwas damit anfangen und würden die ’21‘ bei der Suche im Internet mit eingeben. Dieser Name ist erweiterbar: Segelboote-Folke-21-20130813-Regatta-Berlin-Wannsee-001.jpg.
Das muss nicht weiter erklärt werden. Steht dieses Bild im Internet, hilft der Name, es zu finden.
Englisch oder Deutsch? Wenn schon Namen für die Internetsuche, dann doch gleich in Englisch, oder? Die Frage ist wichtig und sollte gründlich bedacht werden. Wer auf ein internationales Publikum setzt, kann Dateinamen aus englischen Begriffen zusammensetzen. Das muss nicht exklusiv sein. Mit ‚Suche und Ersetzen‘-Funktionen in Dateimanagern können Dateikopien umbenannt werden. Bei der gigantischen Menge Speicherplatz und den hohen Uploadgeschwindigkeiten, die uns inzwischen zur Verfügung stehen, spricht nur wenig dagegen, Bilddateien redundant ins Internet zu laden, wenngleich mit unterschiedlichen Namen. So kann man mit einer kompletten Website verfahren, wenn sie übersetzungsfreundlich aufgebaut ist.
Unverständliche Kürzel in den Dateinamen reduzieren die Chance auf das Finden von passenden Mediendateien. Diese Einschränkung ist nicht mehr nötig.