Warum ist der Nikon Coolscan 5000 teurer als der Coolscan 4000?

Der Nikon Coolscan 4000 Filmscanner kam im Jahre 2001 auf den Markt und beeindruckte die damaligen Fotografen mit einer Auflösung von 4000 dpi, die kein übertriebener Wert waren. Tests ergaben, der Scanner eine Auflösung erreichte, für die man mindestens 3900 dpi brauchte. Dieser Filmscanner von Nikon war flott und sowohl seitens seiner Module für alle möglichen Arten von Kleinbildfilm als auch bezüglich seiner Software ein echter Hit. Zwei Jahre später brachte Nikon einen Nachfolger heraus, den Nikon Coolscan 5000. Wer glaubte, dass die Zahl im Namen auf eine höhere Auflösung hinwies, täuschte sich. Die mit ihm erzielbare Bildqualität unterschied sich in keinster Weise von seinem Vorgänger. Der Coolscan 5000 scannte ein wenig schneller als sein Vorgänger, der Coolscan 4000, aber nicht so sehr, dass hier ein deutlicher Unterschied zu spüren war. Damals gab es sogar Kritik am Nachfolger. So hatte der Coolscan 5000 keinen Staubschutz mehr am Schacht, der zum Einstecken der verschiedenen Module für gerahmte Dias und Filmstreifen vorgesehen war. Auch verzichtete man im Lieferumfang des Nikon Coolscan 5000 auf den Filmstreifenhalter. Doch der Nikon Coolscan 5000 mauserte sich zum Referenzgerät unter den Tisch-Filmscanner.

Nikon Coolscan 4000 Filmscanner Diascanner
Nikon Coolscan 4000 Filmscanner Diascanner

Obwohl es zahlreiche andere Filmscanner mit deutlich besseren Herstellerangaben gibt, ist der Nikon Coolscan 5000 vor allem bei der Auflösung unübertroffen, doch das gleiche gilt auch für seinen Vorgänger, den Nikon Coolscan 4000, denn die Ergebnisse beider Scanner sind qualitativ gleich.

Nicht nur das, auch die austauschbaren Module sind bei beiden Scanner identisch. Zehn Jahre nach dem Erscheinen des Nikon Coolscan 5000 hat der Hersteller längst alle Aktivitäten auf dem Gebiet des Scannen von Filmen eingestellt, jedoch liegt der Kaufpreis für gut erhaltene Nikon Coolscan 5000 weit über dem ursprünglichen Einkaufspreis und im Jahr 2016 werden mitunter mehr als 5000 € für einen Nikon Coolscan 5000 mit dem Slide Feeder, dem automatischen Filmstreifeneinzug SA-21 und dem Adapter für einzelne Dias oder dem Film Streifenhalter bezahlt.

Erstaunlicherweise ist der Nikon Coolscan 4000 erheblich billiger. Ohne den Slide Feeder , aber sonst mit der gleichen Ausstattung wie zuvor genannt, ist er für unter 1000 € zu haben. Die Zufuhr für gerahmte Dias, Slide Feeder, kann man separat für 600 € kaufen, so das für eine Nikon Coolscan 4000 mit einer umfangreichen modularen Ausstattung selten mehr als 1600 € aufgerufen werden. Diese erhebliche Preisdifferenz ist sachlich nicht nachvollziehbar. Wie die Scanner-Händler es geschafft haben, zunächst die neuen Restbestände des Nikon Coolscan 5000 und später die gewarteten gebrauchten Geräte zu verteuern, kann man nur als Meisterstück des Marketing betrachten. Logisch ist das nicht.

Der Nikon Coolscan 4000 ist im guten Zustand seinem Nachfolger nur marginal bei der Scangeschwindigkeit unterlegen, nicht jedoch an Bildqualität und Handhabung. Beide sind identisch. Ach ja, da wäre doch noch etwas, der Coolscan 4000 hat einen Firewire-Anschluss und der Coolscan 5000 USB.

Der Nikon Coolscan 4000 ist eindeutig die bessere Wahl, wenn ökonomische Aspekte eine Rolle spielen. Selbst 1600 € sind eine ganze Menge Geld für einen Filmscanner, da man inzwischen Negative und Dias auch sehr gut abfotografieren kann.

Langer Artikel über den Nikon Coolscan 4000:
http://www.photoinfos.com/Scanner/nikonls-4000.htm

Ganz langer Artikel über den Nikon Coolscan 5000:
http://www.photoinfos.com/Scanner/nikon5000/NikonCoolscan5000ED01.htm

Ein Gedanke zu „Warum ist der Nikon Coolscan 5000 teurer als der Coolscan 4000?

  1. Kann man so alte Scanner heute noch benutzen? Meine Mom hat noch viele alte Dias von ihren früheren Reisen. LG Lisa

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