Eins wurden Webseiten im HTML-Code geschrieben, eine Sprache, die von den Internet-Browsern verstanden wird, um Webseiten auf dem Bildschirm zu zeigen. Es gibt verschiedene Programme, mit denen HTML-Webseiten erstellt werden können. Im einfachsten Fall genügt eine simple Textverarbeitung sein, mit der Programmierer den Code für seine Seiten schreiben. Nur wenige Webdesigner haben die nötigen Kenntnisse und die Vorstellungskraft, um auf dem Wege anspruchsvolle Webseiten herzustellen. Deswegen wurden die sogenannten WYSIWYG-Editoren entwickelt: What you see is what you get. Adobe bot GoLive an; der Konkurrent Macromedia produzierte Dreamweaver, das besser war und schließlich von Adobe gekauft wurde, um GoLive zu ersetzen. Die Programme sind teuer, doch werden sie häufig von Webhostern wie Strato und 1&1 beim Buchen von Hostingpaketen kostenlos oder günstig dazu gegeben. Es ist günstiger, sie auf diesem Wege zu kaufen als sie separat im Softwarehandel zu erwerben. Diese Programme unterstützen das Schreiben des HTML-Code mit Werkzeugen, die intuitiv bedient werden können.
Um das Jahr 2007 wurden alternative Möglichkeiten zum Erstellen von Websites populär. CMS hieß das Stichwort: Content Management System. Es basiert auf dem Anlegen einer MySQL-Datenbank (simpler Vorgang) und dem Hochladen eines Ordners mit diversen Verzeichnissen und Dateien. Solche Installationspakete sind kostenlos als WordPress, Joomla und unter anderem Namen zu finden. Das Erstellen einer Website, wenn man diesen Vorgang zu nennen darf, besteht aus wenigen Schritten. Danach existiert sie in einem bereits vorzeigbaren Design und kann mit eigenen Beiträgen aus Texten und Bildern gefüllt werden. Dem Wunsch nach einer Individualisierung der verschiedenen Websites wurde eine Szene gerecht, die sehr viele sogenannte ‚Themes‘ entwickelte. Sie bieten im unterschiedlichen Maße Einstellmöglichkeiten zur Veränderung des Erscheinungsbildes an. Hier hat sich vor allem WordPress durchgesetzt, ein CMS-System, für das es zahlreiche kostenlose Plugins (Funktionsergänzungen) gibt. Programmierer aus der ganzen Welt tragen dazu bei, dass solche Systeme kontinuierlich weiterentwickelt werden und modular größtenteils kostenlos verwendbar sind. So gibt es viele Gründe, die für CMS-basierte Websites sprechen.
Irgendwie sind sich alle WordPress-Websites ähnlich. Da kann man noch so sehr am Design drehen, die Kernfunktionalität und Basiselemente wiederholen sich. Nur wenige Webmaster, die mit CMS arbeiten, steigen so tief in den Code und technischen Aufbau ihrer Installation ein, dass sie effizient und wirklich kontrolliert Veränderungen durchführen können. CMS ist ein flexibles Baukastensystem mit weiterem Rahmen, doch gibt es Grenzen.
Ein extrem wichtiger Partner für Websiteeigner sind die Suchmaschinen, allen voran Google. Diese dienen zum Finden von gesuchten Inhalten im Angebot der mittlerweile vermutlich mehrere Billionen umfassenden Webseiten. Die Betreiber von Websites haben ein kommunikatives Anliegen. Sie wollen mit ihren Botschaften bei bestimmten Themen eine hohe Position in den Ergebnislisten der Suchmaschinen einnehmen. Die Rede ist vom ‚Ranking‘. Jemand, der überregional Brillen verkauft und seinen Shop erstmalig erst an (beispielsweise) 42. Stelle bei Google sieht, kann davon ausgehen, dass viele potentielle Kunden bei Anbietern auf der ersten oder noch auf der zweiten Ergebnisliste bestellen, aber nicht bei ihm.
Es gibt Techniken, wie Meta-Texte, die mehr oder weniger geschickt genutzt werden, um die eigene Position im Ranking zu verbessern. Die Suchmaschinen wiederum haben eigene Bewertungstechniken, mit denen sie die Bedeutung von Websites ermitteln und definieren, welche Ergebnisse anzutreffen sind für die eingegebenen Suchbegriff. Zu den Bewertungskriterien gehören unter anderem die Anzahl der Verknüpfungen anderer Websites auf die betreffende Website, die eingehenden Links. Hier wird die Bedeutung der verweisenden Websites berücksichtigt. Die Links von vielen kleinen unbedeutenden Websites haben weniger Einfluss auf das Ranking als einige von großen, stark besuchten Websites. Die Betreiber der Suchmaschinen kennen die Tricks der Websitebetreiber zum Verbessern ihrer Position im Ranking und verändern deswegen laufend ihre eigenen Bewertungskriterien, um qualitativ hochwertige Ergebnisse anbieten zu können.
Früher war es von Vorteil, wenn auf einer Webseite bestimmte Begriffe häufig auftauchten. Wer Fotos aus Berlin präsentieren wollte, verwendete in den Meta-Texten und im sichtbaren Text auf der Seite mehrmals die Begriffe Berlin, Fotos, Images, Photos und ähnliche. Inzwischen hat dies eine gegenteilige Wirkung. Doppelter oder mehrfacher Inhalt (DoubleContent, Duplicat Content) wird als Trick zum unangemessenen Pushen von Websites betrachtet. Suchmaschinen reagieren darauf mit einem Herabstufen des Rankings. Redundanter Inhalt muss nicht absichtlich entstehen. CMS-Systeme informieren mit RSS-Feeds Abonnenten und andere Empfänger über die enthaltenen Artikel. Auf diesem Wege entsteht bereits ein doppelter Inhalt. Die Methoden der Suchmaschinen zum Erkennen und Filtern der Wiederholungen beeinflussen die Position einer Website in den Ergebnislisten.
CMS-Systeme werden nach ihrer Aktualität bewertet. In vielen Blogs erscheinen Artikel, die einen Bezug zum aktuellen Geschehen haben. Ein Technik-Blog stellt neue Software und Geräte vor. Die neueren Berichte sind wichtiger als die älteren, meinen die Suchmaschinen. Wer vorhat, eine Website zu einem bestimmten Thema zu erstellen, das dauerhaft und nachhaltig mit einer begrenzten Anzahlartikel erschöpfend behandelt wird, sollte dies tunlichst nicht mit WordPress angehen. Sonst droht nach einiger Zeit die Gefahr, dass Suchmaschinen diese Website als verwaistes und nicht mehr aktuelles Projekt betrachten.
Nicht nur deswegen erlebt HTML derzeit ein Comeback. Die Preise für verschiedene Versionen von Dreamweaver sind hoch. Auf dem Gebrauchtmarkt kostet Dreamweaver 8 aus dem Jahr 2005 ungefähr so viel wie die aktuelle Version. Bereits mit sehr frühen, weit über 10 Jahre alten Versionen dieses Programms waren anspruchsvolle Websites realisierbar und Webmaster erinnern sich wieder an bewährte Techniken, die zeitweilig als altmodisch betrachtet wurden. Zudem werden Websites geschaffen, die nicht alleine auf HTML basierenden oder auf einem CMS-System, sondern sie kombinieren. Im Internet gibt es zahllose anspruchsvolle HMTL-Templates. Das sind Designvorlagen, die als Grundlage für die eigene Weiterentwicklung verwendet werden können.
Ein weiterer bedeutender Vorteil von HTML ist die Eigenschaft, dass die Seiten lokal erstellt werden. Für viele Schritte ist eine Internetanwendung unnötig, die nur zum Hochladen von Dateien und Online-Test gebraucht wird. Eine Website auf HTML kann mit einem schlichten Computer völlig ohne Internet produziert werden. Die Pflege eines CMS-Systems funktioniert online, wofür eine zuverlässige, schnelle und stabile Internetverbindung nötig ist. In der Praxis wird diese Arbeit ständig durch lästige Wartezeiten beeinträchtigt. Nicht so mit HTML, das offline verwendet wird.