Der Epson Perfection V750 Pro ist ein Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Man kann neben dem üblichen Papier auch Filme in guter Auflösung scannen. 35mm Filme scannt man besser mit einem dafür konstruierten Filmscanner. Aber alles vom 4,5×6 Mittelformat und höher wird mit dem Epson gut digitalisiert. Seine größte Konkurrenz ist die Digitalkamera, insbesondere die digitale Spiegelreflekamera (DSLR) mit einem guten Makroobjektiv. Die 10 bis 20 Millionen Pixel Auflösung, mit denen unsere Modelle heute aufwarten, sind vollkommen ausreichend, um Bilder vom Mittelformatfilm schon sehr ansprechend zu scannen.
Der oben dargestellte Aufbau zeigt eine Pentax K20D mit einem 2,8/5omm Makroobjektiv über Leuchtpult. Darauf liegt ein Filmhalter aus einem Vergrößerungsgerät. Im Filmhalter befindet sich ein 4,5×6 cm Dia. Ausgelöst wurde mit einem Infrarot-Fernauslöser nach einer Spiegelvorauslösung und zwei Sekunden Ausschwingzeit. Dieser Reproduktionsaufbau ist simpel.
Der Epson Perfection V750 Pro wurde mit 8 Dias bestückt. Der Scanvorgang sollte Dateien mit 2400 dpi Auflösung bringen. Die Schmutzerkennung und -retusche war aktiviert. Nach dem Starten begann der quälend lange Vorgang, in dessem Verlauf ich parallel dazu 24 Dias und 16 Schwarzweissfotos abfotografierte, die Dateien bearbeitete und archivfertig beschriftete. Durch das diffuse Licht des Leuchtkastens werden kleine Schmutzstippen unterdrückt und die ein oder zwei Flecken auf manchen wurden schnell weggestempelt. Als ich damit fertig war, mühte sich der Epson noch mit dem letzten der 8 Dias ab. Zwischenzeitlich hatte ich den Vorgang sogar nochmal starten müssen, weil der Scanner beim 5. Bild hängengeblieben war. Die digitale Fotografie verkürzt den Zeitaufwand für das Digitalisieren der Fotos enorm.
Der Qualitätsunterschied ist minimal. Der Epson Scanner löst angeblich bis 6400dpi auf. Ab 1600 dpi kommen kaum noch weitere Details zum Vorschein. Daher wähle ich 2400 dpi, die mit VueScan erzeugt werden, indem mit 3200 dpi gescannt wird und die Datei rechnerisch auf 2400 dpi reduziert wird. Die Schärfe des Epson Perfection V750 Pro ist akzeptabel aber nicht optimal. Dazu gibt es diverse Diskussionen in mehreren Foren mit Tipps zum besten Abstand des Films zur Glasoberfläche, weil die höchste Schärfe nicht unmittelbar auf der oberen Glasseite liegt. Die Kamera dagegen liefert mit dem hervorragenden Pentax-Makrobjektiv mit Blende 8 oder 11 scharfe Bilder. Im Scanner verformen sich die Filme aufgrund der Wärme. Die geschieht während des Scanvorgangs und hat einen mehr oder weniger großen Einfluss auf die Qualität. Das passiert in den Sekundenbruchteilen des Reprovorgangs nicht.
Für mich hatte sich die Frage gestellt, ob ich meine Dias Scannen lassen soll oder lieber selber abfotografiere.