Schon mal etwas von filmtrackr.com gehört? „Always know what films are in your cameras and track the film as you develop and scan it. You can also track each individual film frame. The site works on both your desktop and your smartphone. Register Now“ – Man wundert sich ja täglich über Schwachsinn, der von vielen nicht als solcher erkannt wird, aber mancher ist so grotesk, dass er nur noch als evolutionärer Irrweg betrachtet werden kann. Dazu gehört eine App, in die eingetragen wird, welchen Film man in eine Kamera geladen hat und die zum Protokoll wird für dessen weitere Bearbeitung, also über die Filmentwicklung und das Scannen.
Wozu? Wer analog fotografiert, möchte den digitalen Kram mal beiseite lassen. Entschleunigen heißt das Zauberwort. Etwas selber machen und nicht immer auf das Display starren, darum geht es. Es sei denn, dass es gar nicht darum geht, sondern um eine neurotische Selbstdarstellung mit einer modischen Aktivität, um ‚Likes‘ zusammen. Erbärmlich!
Das Smartphone hat für viele eine nahezu religiöse Existenzberechtigung in nahezu allen Lebensbereichen. Es wird vermutlich in Kürze auch registrieren, wie viel, wann und in welcher Konsistenz man gekackt hat. Wenn das nicht längst geschieht und wir die betreffende App übersehen haben.
Die digitale Technik mit einem Drum und Dran ist für vieles schön und gut, aber warum greift jemand zu einer Kamera mit Film, wenn man selbst das nicht mehr ohne Smartphone kann? Wo wird das enden? Schicken wir in zehn Jahren unsere Roboter mit analogen Kameras los, um auch diesen Vorgang zu entsorgen?
Was hat der Anbieter FilmTracks davon? Dessen Geschäftsbedingungen reden von der Überlassung von Rechten.
Back to the roots. Fotografen, die Ordnung im Archiv halten, schreiben mit einem Stift die relevanten Daten auf die Dia-/Negativhüllen. Wann und wo wurden die Fotos gemacht?
„Berlin, Brandenburger Tor, 2.3.2019“, reichen als Bildbeschriftung. Wer mag, kann sich auch als Fotografen notieren und zusätzlich angeben, mit welchem Entwickler, welcher Temperatur und wie lange man den Film entwickelt hat.
Scannt jemand seine Fotos, ist es immer ratsam, logische Dateinamen zu vergeben und mit einem IPTC-Editor Bildbeschriftungen in die Dateien einzubetten. Falls jemand wissen möchte, wann er welchen Film belichtet hat, gibt es einfache Lösungen, nämlich Din A4 Ordner oder Hängeregister.
Unser Tipp: Nutzt das Smartphone zum Telefonieren, zum Fotografieren, als Landkarte oder für Kurznachrichten. Das Protokollieren der Verarbeitung eurer Filme ist dagegen eine reine Zeitvergeudung ohne Sinn und Zweck.