Während meines aktuellen Umstiegs von einer Pixtacy 3 Bilddatenbank zu der neuen Version 4 stieß ich an die Kapazitätsgrenze meines Webspeichers. Zwar ist Webspace billig geworden; für weniger als zehn Euro pro Monat sind mehrere Domains und Speicher bis zu 50 GB erhältlich. Im Prinzip kann man damit fast alles Mögliche realisieren, jedoch lassen sich selbst 50 GB schnell verbrauchen, indem ein eigenes Medienarchiv mit Videos, hochaufgelösten Fotos und weiteren Dateien online gestellt wird. Aus zwei Gründen stelle ich die Fotos nicht in voller Auflösung online. Einerseits dauert mir der Upload der vielen Dateien zu lange und andererseits bereitet mir die Tatsache, dass meine Fotos in bester technischer Qualität bei einem Dienstleister gespeichert sind, Unbehagen. Aber muss alles beim Hoster gespeichert sein?
Definieren wir die Internetpräsenz als einen Mix aus drei Komponenten:
1. Technik des Hosters, also seine Hard-und Software.
2. Die eigene/n Website/s mit Datenbanken, Informationen, Suchfunktionen und Darstellungen
3. Die hochaufgelösten und großen Dateien.
Letztere sollen für automatisierte Verkaufsprozesse verfügbar sein, andererseits möchte man diese Dateien, welche einen kommerziellen Wert haben, nicht unkontrolliert ins Netz stellen und zugleich ihretwegen keine zusätzlichen Kosten für mehr Speicherplatz bezahlen. Ferner möchte man den ungewünschten Zugriff darauf beschränken, damit clevere Hacker das wertvolle Material nicht herunterladen und auf anderen Plattformen verwenden. Mit vielen gängigen Systemen ist dies nicht zu verhindern.
Eigener Webserver?
Man könnte einen eigenen Webserver betreiben. Die Telefonanbieter haben Businesspakete mit kürzeren Entstörzeiten, festen IP-Adressen und Flatrates für das Internet und zum Telefonieren. Diese Pakete sind nicht viel teurer als ähnliche für Privatnutzer und die eigene IT-Adresse macht es möglich, von Zuhause aus, einen Internet Server zu betreiben. So wird man zum Hoster für seine Websites.
Das mag für Unternehmen die richtige Lösung sein, doch für Fotografen und andere Einzelkämpfer ist der Aufwand zu hoch. Jedoch gibt es eine Alternative.
Einige Anwendungen, wie Bilddatenbanken, enthalten Einstellungen zum Festlegen der Speicherorte für bestimmte Daten. So kann man in der Bilddatenbank Pixtacy festlegen, wo die großen hoch aufgelösten Dateien gespeichert werden.
Speicher an der FRITZ!Box
Was spricht dagegen, sie auf einer Festplatte, einem NAS oder USB Stick mit großem Speichervermögen zu speichern, die/das an den eigenen Router angeschlossen ist? Jede bessere FRITZ!Box bietet diese Möglichkeit und ist ohnehin immer eingeschaltet.
Bei dieser Hybrid-Lösung befindet sich die eigentliche Website in einer vom Hoster gepflegten Umgebung, jedoch nicht die hoch aufgelösten Dateien. Das hat den Vorteil, dass man nicht mit dem Betriebssystem und der Wartung der entsprechenden Soft- und Hardware des Servers auseinandersetzen muss. Zugleich wird durch das Auslagern der hoch aufgelösten Dateien die Kapazitätsgrenze beim angemieteten Webspace nicht erreicht und man kann schneller und einfacher am Datenbestand arbeiten, der eventuell sogar die eigene Offline-Bilddatenbank am eigenen Arbeitsplatz speist.
Ein Nachteil besteht darin, dass die Uploadzeiten bei den heute als schnell geltenden 50.000er VDSL Paketen auf 10.000 kBit/s beschränkt sind. Doch ist das nicht wirklich langsam und zum Download einer 3 MB großen Datei zumutbar, sofern diese Geschwindigkeit tatsächlich zur Verfügung steht.
Vorteilhaft ist, dass die hoch aufgelösten Dateien gar nicht immer verfügbar sein müssen. Am Beispiel Bilddatenbank sollte man der Realität ins Auge sehen. Viele Fotografen können ihre Bilder im Web zeitgemäß präsentieren, doch die Anzahl der tatsächlichen Verkäufe über eine eigene Plattform, also Zugriffe auf die hoch aufgelösten Dateien, ist meistens gering. Die Previews reichen für Layoutzwecke aus. Es ist gut, die Möglichkeit zu haben, einem Kunden einen raschen Zugang zu hoch aufgelösten Dateien anzubieten, doch vielfach findet so etwas erst nach einer Registrierung und direkten Kontaktaufnahme statt. Aus diesem Grunde muss der Speicher für die wertvollen, hoch aufgelösten Dateien nicht immer eingeschaltet sein. Dadurch sind sie besser gegen unautorisierte Zugriffe geschützt und schon die Tatsache, dass sie nicht in einem unkontrollierbaren Speicher bei einem Dienstleister liegen, ist beruhigend.
Mit dem zeitlichen Abstand von 2014 (Entstehung des Artikels) und der Erfahrung bis heute- was ist vom Ansatz geblieben, hat diese Idee gegriffen oder ist durch andere Lösung (techn. Bereitstellung und akzeptabler Workflow, Datensicherheit) abgelöst ?
Ich finde, es sit auch heute noch ein sehr nachdenkenswerter Gedanke 😉