Das Einstellen vieler Fotos auf meiner Website medienarchiv.com war zeitaufwändig. Es wurden für Alben mit teilweise zahlreichen Bildern, Übersichtsseiten mit 20-40 kleinen Abbildung erstellt, von denen aus die einzelnen Fotos im größeren Format auf jeweils eigenen Webseiten zu sehen waren. Für 200 Bilder waren so mindestens fünf miteinander verknüpfte Übersichtsseiten nötig sowie auch 200 einzelne Webseiten mit jeweils einem Foto. Mithilfe der Software FotoStation war das seit Ende der 1998er automatisch möglich. Es gab Anpassungen, um die Seiten responsiv zu machen, damit sie sowohl auf Smartphones als auch auf großen Bildschirmen einigermaßen gut zu sehen waren und den Anforderungen von Google entsprachen.
Ein Nachteil dieser Methode besteht darin, dass sehr viele einzelne Webseiten zustande kommen. Sie werden nicht dynamisch aufgrund irgendwelcher Suchvorgänge aufgebaut, sondern sind tatsächlich als viele einzelne HTML-Seiten auf dem Server vorhanden. Im Gegenzug besteht der Vorteil darin, dass sie viele Jahre lang ohne weitere Betreuung im Netz bleiben können, während dynamische CMS-Systeme und eingebettete Plugins in relativ kurzen Abständen geupdatet werden müssen. Außerdem werden starre HTML-Seiten blitzschnell geladen.
Parallel dazu setze ich für einige Projekte auch zwei verschiedene Typen von Bilddatenbanken ein, um deren Möglichkeiten zu testen und mit anderen zu vergleichen.
Gelegentlich überprüfe ich mithilfe eines Analysetools, wie oft Leute meine Websites besuchen. Bei medienarchiv.com stellte ich zunehmend fest, dass die Anzahl der Besucher sank und nur wenige Alben wirklich durchgeblättert wurden. Die Fotos aus der Bauphase vom Potsdamer Platz in die Jahre nach der Wiedervereinigung, Fotos von der Berliner Mauer und historische Aufnahmen aus der Zeit des Dritten Reiches werden relativ häufig betrachtet. In anderen allem machen sich die Besucher nicht die Mühe, mehr als zwei oder drei Bilder aufzurufen.
Die meisten Alben werde ich deshalb nach und nach auflösen. Verbleiben sollen pro Album Bildübersichten auf einer oder nur wenigen Seiten, sodass man den gesamten Bestand beim Scrollen sehen kann. Bei dieser Form macht es auch mehr Sinn, längere Texte hinzuzufügen und gleichzeitig zu vermeiden, dass Google eine Vielfalt von Webseiten mit ähnlichen oder gleichen Bildbeschreibungen wegen Double-Content schlechter bewertet.
Beispiel für die neue Bildpräsentation:
https://www.medienarchiv.com/Deutschland/Sachsen/Dresden/Dresden-1996-Gade.htm
oder:
Die technische Umstellung soll die Anzahl von ca. 50.000 HTML-Seiten auf einige 100 reduzieren, die jeweils auf Platz bieten für längere Texte anstelle knapper Bildbeschreibungen unter den einzelnen Fotos. Das kann man nicht übers Knie brechen. Ein bis zwei Jahre dürfte das wohl dauern neben dem anderen Alltagskram. Darüber hinaus werden die Rechtschreibfehler erst einmal zunehmen, weil die technische Umsetzung eine starke Konzentration erfordert, die den Fokus auf Texte verstellt. Ich schreibe vieles mithilfe eines Diktierprogramms, das nicht in Deutschland entwickelt wird und vieles auch falsch schreibt oder sogar andere Wörter verwendet, als ich diktiert habe. Die Fehlerkontrolle bei Texten erfordert aber die Möglichkeit, sich vor allem darauf zu konzentrieren, anstatt auf Erzeugung vieler neuer Webseiten zu achten, die sauber miteinander verknüpft sein müssen.