Zeitverschwendung durch PR-Agenturen

In diesem Jahr (2024) habe ich Powerstations und Solarpaneele von Anker Innovations und Jackery Technology angefordert. Es ging um das Anker Powerhouse 521 mit 256 Wh und das Powerhouse 535 mit 512 Wh, beide mit faltbarem Solarpanel, sowie den Jackery Solargenerator 300 mit Solarpanel. Ich wollte diverse Einsatzmöglichkeiten auf einem Sportboot, im Auto, nachts am Teleskop und in der Fotografie testen und beschreiben.

Anker PowerHouse 521 mit Laptop

Dabei sollten nicht die typischen Klischees bedient werden, wie Powerstations in einer blitzblanken modernen Küche neben einem Mixer für Smoothies oder einer Espressomaschine. Oder mit Solarpanel neben einem makellos sauberen Jeep mit Zeltdach, vor dem ein aufklappbarer Tisch steht und gepflegte Personen in frisch gewaschener Kleidung sogenannte Off-Grid-Situationen eher peinlich als authentisch simulieren. Auf solchen Fotos tragen junge Damen oft Beanies. Natürlich dürfen Smartphones und Laptops als Requisiten nicht fehlen. Da alle Anbieter der mobilen Stromquellen mit den gleichen Motiven werben, wirken diese schnell nichtssagend, langweilig und albern.

Kontaktversuche mit Anker und Jackery

Beide Unternehmen gaben auf ihren Websites E-Mail-Adressen für entsprechende Kontakte an. Am 19. August bat ich beide um Muster, erhielt jedoch keine Antwort. Telefonisch war praktisch kein Kontakt möglich. Die üblichen automatischen Antwortsysteme führten zu nichts und waren reine Zeitverschwendung.

Screenshot: Achtung! über Anker auf X

PR Agenturen als Ansprechpartner?

Sowohl Anker als auch Jackery haben PR-Agenturen mit der Presse- und Medienarbeit beauftragt. Für Anker Innovations ist die Achtung! GmbH und für Jackery PR KONSTANT tätig. Achtung! meldete am 11. 5. 2023 auf X: „Wir feiern den Pitchgewinn und verantworten ab sofort die externe Kommunikation von @AnkerOfficial Innovations. Wir freuen uns riesig, Anker von nun an mit ordentlich Agenturpower zu unterstützen – auf eine energiegeladene Partnerschaft!“

Schlendrian durch Home Office

Erlauben Sie mir an dieser Stelle einen Einschub. Seit Corona ist das Home Office so beliebt geworden, dass die Mitarbeiter einiger Unternehmen immer noch relativ selten im Büro sind. Dies ist mir besonders bei PR-Agenturen aufgefallen, die bis 2020 leicht per Telefon erreichbar waren. Die zuständigen Personen für Fragen zu bestimmten Produkten und Leihgeräten waren meistens vor Ort. Hatten sie Urlaub, gab es Vertreter.

Heute ist telefonisch oft niemand im Büro erreichbar. Geht doch jemand ans Telefon, hört man, dass eine andere Person zuständig ist, die gerade nicht im Haus ist. Eine telefonische Vermittlung findet kaum noch statt. Stattdessen soll man eine E-Mail direkt an die betreffende Person schicken. Diese E-Mails werden jedoch meistens nicht beantwortet. Wenn man es irgendwie schafft, die Empfänger doch ans Telefon zu bekommen, hört man Ausreden wie Spamfilter, Probleme mit der Weiterleitung durch Server oder verstümmelte Nachrichten. Wer’s glaubt… Ob dies meine Erlebnisse mit den beiden PR-Agenturen erklärt, weiß ich nicht, vermute es aber.


Quelle: Facebook. Meldung vom 29. 6. 2023 von PR Konstant über Jackery.

Kontakte laufen ins Leere

Achtung! feierte 2023 im Internet an mehreren Stellen seinen ‚Pitchgewinn‘ für Anker. In einem Beitrag wird eine Dame als Pressekontakt genannt, die ich am 23. August anrief und sogar erreichte. Sie erklärte sich jedoch als nicht zuständig, wollte meine Anfrage aber weiterleiten. Zur Sicherheit schickte ich ihr gleich darauf eine E-Mail mit einer Schilderung meiner Person und meines Anliegens. Am gleichen Tag meldete sich eine andere Dame per E-Mail mit einem Link zu einem Formular, in das ich meine Gerätewünsche eintragen sollte. Seitdem fragte ich zweimal per E-Mail nach dem Stand der Dinge und probierte es auch telefonisch. Entweder kam nach dem ersten Klingeln nichts mehr oder es meldete sich ein Anrufbeantworter. Bis heute, dem 5. September 2024, folgte keine weitere Reaktion.

Am 27. August telefonierte ich wegen der Muster von Jackery mit einer hochrangigen Dame bei PR Konstant und schickte ihr ebenfalls eine erläuternde E-Mail. Drei Tage später rief ich sie nochmals an, um eine Entscheidung zu erhalten. Zuerst konnte sie sich nicht an den Fall erinnern und meinte dann, er sei untergegangen und das betreffende Unternehmen befände sich gerade in einem Umzug. Sie wollte das sofort klären und sich gleich zurückmelden. Der Tag verstrich jedoch ohne eine Antwort. Am 3. September bat ich per E-Mail um eine Antwort und bot als Ausweg an, einfach abzusagen, was im Laufe des Tages dann auch per E-Mail im recht nüchternen Ton geschah.

Bei Desinteresse rasch absagen

PR-Agenturen und Unternehmen haben ihre eigenen Vorstellungen von Produktpräsentationen. Wenn bestimmte Vorschläge oder die Kanäle zur Verbreitung nicht dazu passen, sind Absagen absolut legitim. Allerdings sollten Agenturen einerseits erreichbar sein und andererseits zeitnah antworten, damit Journalisten ihre Arbeit planen können. Das Herumeiern von Achtung! und PR Konstant ist weder professionell noch fair gegenüber ihren eigenen Auftraggebern und fremden Autoren. Es passt auch nicht zur Bedeutung der Bezeichnung Public Relations. Im Prinzip schadet man damit seinem eigenen Ansehen und auch der Marke, die man betreut. Ein gut organisiertes Büro hat für solche Zwecke freundlich formulierte Textvorlagen mit einem Dank für das Interesse an den Produkten und  nachvollziehbarer Absage gespeichert.

Fallen die oben genannten Tests deswegen aus? Nein, natürlich nicht. Aber ich beschränke mich auf das Anker Powerhouse 521, das 200 € kostet, und erwarb das mir bereits bekannte faltbare Solarpaneel Revolt ZX-3220-919, das für knapp 100 € als registrierter Kunde bei Pearl zu haben war. Für das Anker Solix PS100 und das Jackery Solar Saga 100 waren je mindestens 250 € hinzublättern. Alternativ fiel mir bei Amazon das gut aussehende Novoo Solarpanel mit 100 W, IP68-Zertifizierung und Adaptern für verschiedene Powerstations diverser Marken für 69 € auf.

 

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